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Was macht eigentlich ein Archiv?

Dieser Frage widmete sich das WPG Kriminalgeschichte am Mittwoch, den 29. Jänner 2025 bei einem Besuch im Bregenzer Landesarchiv. Institutionen wie diese haben ja gerne den Anschein verstaubter, alter Bunker, die bis oben hin gefüllt sind mit „altem Zeugs“, das außer Historiker-Herzen allenfalls staubempfindliche Nasen zur Höchstform antreibt. Dass dem nicht so ist, hat uns Mag. Tobias Riedmann bei unserer Exkursion näher gebracht.


In einem Einführungsvortrag konnte der stellvertretende Leiter der Abteilung Dokumentenverwaltung aufzeigen, dass Archive nicht nur der reinen Aufbewahrung alter Akten dienen, sondern eine zentrale Rolle bei der Bewahrung historisch wie gegenwärtig relevanter Informationen spielen. So ist das Landesarchiv nicht nur für Politik, Forschung und Kultur wesentliche Anlaufstelle, sondern hält auch für die Öffentlichkeit allerlei interessantes Material bereit. Zum Bestand zählen bspw. Baupläne, Akten aus der NS-Zeit, Egodokumente und Kirchenmatriken, die zur Ahnenforschung einladen, aber auch (jahrhunderte)alte Verträge, die bei heutigen Fragen rund um Flächenumwidmung, Wege- oder Wasserrecht Bestand haben.


Von besonderem Interesse für unsere Zwecke war darüber hinaus die Frage nach dem Umgang mit empfindlichen Personendaten. Dazu gehören etwa Hinweise auf politische Aktivitäten, religiöse Ansichten oder die sexuelle Orientierung. Diese unterliegen aus Datenschutzgründen einer Schutzfrist von bis zu 110 Jahren ab Geburtsdatum, wodurch den Schüler:innen bewusst wurde, dass Archive nicht nur für die Forschung von Bedeutung sind, sondern auch ethische und rechtliche Verantwortung tragen.


Abgerundet wurde der Nachmittag durch eine Beschau ausgewählter Quellen sowie einer Führung durch die der Öffentlichkeit unzugänglichen Teile des Landesarchivs. Für die Jugendlichen besonders spannend waren dabei weitere „Schmankerl“ an historischem Material, wie etwa Wehrmachtsbücher, die zur Biographieforschung anregen, oder die ältesten erhaltenen Spielkarten Vorarlbergs aus der Zeit um 1570.


Wir bedanken uns herzlich bei Mag. Tobias Riedmann für die interessanten Einblicke hinter die Kulissen und freuen uns auf weitere Kooperationen mit dem Landesarchiv Bregenz.





 
 

Open Sans ist eine freundliche Schriftart mit runden Buchstaben, die sowohl auf dem Computer als auch auf mobilen Endgeräten gut aussieht.

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